Das virtuelle Seminar

13.05.2020

Das virtuelle Seminar

Virtuelles Seminar

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Das virtuelle Seminar
Fluch oder Segen in diesen Zeiten

Es liegt in der Natur der Sache, in dieser schwierigen Zeit und in dieser besonderen Situation, die daraus entstanden ist, bestehende Strukturen, die sich über viele Jahre bewährt haben, neu zu überdenken.

Natürlich habe auch ich mir meine Gedanken darüber gemacht. Ist es sinnvoll, meine Seminare und Workshops virtuell und damit online anzubieten? Kann ich den Menschen, sprich meinen Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmern, zu Hause, an Ihren Bildschirmen das Wissen so vermitteln, wie es in meinen Präsenzveranstaltungen möglich ist? Was macht für mich Sinn und was ist purer Unsinn?

Gerade in den letzten Wochen wurde ich immer wieder von Seminarveranstaltern, die noch nicht zu meinen Kunden gehörten, gefragt: "Herr Steinseifer, bieten Sie Ihre Seminare auch online, als Webinar, an?" Meine Antwort war zunächst noch unüberlegt, aus dem Bauch heraus und daher sehr spontan: "Nein, ich biete meine Seminare nicht online an!"

In meinen Gedanken startete ich bei meinen Cheftagen, dem 2½-tägigen Chef- und Führungskräfteseminar für die handwerkliche und mittelständische Unternehmensführung. Als Online-Veranstaltung für mich undenkbar und nicht durchführbar. Mir fehlen die Menschen, die körperlich anwesend sind, denen ich in Ihren Gesichtern ihre Fragen, ihre Gefühle und ihre Eindrücke ablesen kann, mit denen ich über meine Sätze und Geschichten diskutieren kann. Und wie soll ich die Menschen 2½ Tage an den Bildschirmen zu Hause fesseln? Unmöglich! Ein für mich ganz entscheidender Punkt bei meinen Gedanken dazu, sind die Abende, die an der Hotelbar beginnen und nach einem gemeinsamen Abendessen ausklingen. Hier wird über Gott und die Welt, über die eigenen Unternehmen und die vielen großen und kleinen Problemchen gesprochen. Das geht online gar nicht.

Die Cheftage in kleine Teilabschnitte und Module aufzuteilen funktioniert auch nicht, weil dann die Zusammenhänge verloren gehen und ständige Wiederholungszeiten eingebaut werden müssten. Ja, ich könnte eine Online-Lernplattform über meine Internetseite erstellen. Das wäre eventuell eine neue Art der Wissensvermittlung. Auch nichts für mich! Ich sehe auch hier die Menschen nicht, die da "mitspielen". Und außerdem habe ich für diese Fälle ja meine Experten- und Fachbücher geschrieben, die sich jeder, der sich das Wissen außerhalb meiner Präsenzveranstaltungen, aneignen möchte, bestellen kann.

Zwischenfazit
Meine Cheftage fallen für mich grundsätzlich als Online-Veranstaltung aus! Ich habe die Menschen in meinen Präsenzveranstaltungen kennengelernt, weiß genau wo es klemmt und wie ich mit ihnen eine telefonische Nachbearbeitung der Seminarinhalte gestalten kann.

Tagesveranstaltungen
Jetzt gibt es ja auch noch die Tagesveranstaltungen in der Steinseifer-Akademie, entweder für mich alleine oder gemeinsam mit meinem Partner Heiko Geiger. Schaffen wir es, die Menschen von morgens, um 9:00 Uhr, bis nachmittags, um 16:00 Uhr oder 17:00 Uhr, ohne Ablenkung an die heimischen Bildschirme zu holen? Auch hier ein klares "Nein"! Was machen wir mit den Unterlagen, die ausgegeben werden müssen, über die gesprochen werden muss, weil es Erklärungsbedarf dazu gibt? Schicken wir die vorher mit der Post oder elektronisch per E-Mail? Sind hier eventuelle Module und Teilabschnitte möglich? Alles nein! Wir müssen die Menschen bei uns haben, sie spüren und erleben, damit unsere Qualifizierungen ankommen und in den Unternehmen wirken.

Mitarbeiterschulungen in den Unternehmen
Ich kann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens nicht für mich und meine Themen gewinnen, wenn ich sie nicht vor mir sehe und sie mich, mit meinen Worten und Geschichten erleben können.

Fazit
Es wird für mich keine Online-Veranstaltungen für meine Seminare und Workshops geben.

Experten- und Fachvorträge im Handwerk

Was geht?

Ja, es wird, auch für mich einen Mittelweg geben: Experten- und Fachvorträge, die sich in einem zeitlichen Rahmen von 60 bis 90 Minuten - oder weniger - bewegen, sind durchaus online machbar. Das geht als Webinar oder auch als Direktübertragung mit einer Konferenzplattform, die als datensicheres Element auf meinem und den elektronischen Rechnern der Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wenn auch nur temporär, zur Verfügung stehen müssen. Natürlich setzt das auch eine funktionierende Breitbandverbindung voraus.

Beratung im Handwerk

Auch Beratungen und Moderationen in den Unternehmen können durchaus über Videokonferenzen online stattfinden. Voraussetzung dafür ist für mich aber immer das vorherige persönliche Kennenlernen der Menschen, mit denen ich arbeite.

Klaus Steinseifer 1

Klaus Steinseifer

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